Die optimale Ausrichtung einer Photovoltaikanlage

Die Energie der Sonne nutzen „In einer Stunde trifft mehr Sonnenenergie auf die Erdoberfläche als die Welt in einem Jahr verbraucht.“ – Institut für Wärmetechnik, Technische Universität Graz Ohne die Energie der Sonne würde das Leben auf der Erde, wie wir es kennen, nicht existieren. Der Wasserkreislauf, das Klima, das Wachstum der Pflanzen, unser Wachstum, ja alles Leben wird von der Sonne angetrieben. Die Sonne ist für uns Menschen eine unerschöpfliche Energiequelle – und noch dazu vollkommen gratis. Pro Sekunde fusionieren im Kern der Sonne rund 564 Millionen Tonnen Wasserstoffatome zu 560 Millionen Tonnen Heliumatomen. Dabei werden gewaltige Energiemengen von extrem kurzwelliger elektromagnetischer Strahlung freigesetzt. Davon erreicht zwar nur ein Bruchteil (ca. zwei Millionstel) die Erde, allerdings ist das immer noch etwa 5.000 Mal so viel wie der gesamte aktuelle Jahresenergiebedarf der Menschheit. Natürlich ist die Einstrahlung der Sonne je nach Region unterschiedlich intensiv. In Österreich beträgt die mittlere Sonneneinstrahlung pro Jahr rund 1.000 kWh/m². Das würde beim heutigen Stand der Technik schon ausreichen, um die Solarenergie zur tragenden Säule der österreichischen Energieversorgung auszubauen und so den wachsenden Energiebedarf nachhaltig zu stillen. Im Optimalfall Richtung Süden Im Idealfall erfolgt die Ausrichtung einer Photovoltaikanlage nach Süden und um etwa 30° geneigt. Allerdings sinkt der Ertrag auch bei Abweichungen von bis zu 45° nach Südwest oder Südost lediglich um 5 – 10 %. Wird eine Anlage in dieser Weise ausgerichtet, kann pro installiertem Kilowatt peak mit etwa 900 – 1100 kWh jährlichem Stromertrag gerechnet werden. Das deckt bereits rund ein Viertel des Jahresstromverbrauchs eines durchschnittlichen 4-Personen-Haushalts. Der größtmögliche Ertrag wird dann erzielt, wenn die Sonnenstrahlen möglichst direkt und senkrecht auf die Solarzellen treffen und kein Schatten auf die Modulfläche fällt. Anhand dieser Grafik können Sie abschätzen, welcher Ertrag bei einer vom Optimum abweichenden Ausrichtung im Jahresmittel erwartet werden darf. Folglich sind Ertragsverluste bei Neigung bis zu 10 bzw. 50 Grad durchaus ökonomisch akzeptabel. Wenn notwendig kann auch eine Abweichung der Himmelsrichtung von Südost bis Südwest ohne größere Energieeinbußen toleriert werden.

Wie aus dem Licht der Sonne der Strom in Ihrem Haus wird

Das Prinzip der Photovoltaik Mit Photovoltaik wird in einem direkten Umwandlungsverfahren aus Sonnenenergie elektrische Energie gewonnen. Jeder Sonnenstrahl setzt sich nämlich aus mikroskopisch kleinen Teilchen, den Photonen, zusammen. Diese Teilchen reagieren wiederum mit den Elektronen der Elemente, aus denen die Solarzelle besteht. Daraus entsteht schließlich ein Elektronenfluss, also Gleichstrom. Genau diesen Effekt nennt man Photovoltaik, wobei eben aus Sonnenlicht (Phos) elektrische Spannung (Volt) wird. Der Aufbau einer Photovoltaikanlage Das auftreffende Sonnenlicht wird also mittels einer Solarzelle in Strom umgewandelt – und das vollkommen lautlos und emissionsfrei. Da diese einzelnen Solarzellen jedoch nur eine eher geringe Leistung besitzen, werden sie nun noch zu Solarmodulen (1) zusammengeschaltet, um größere Energiemengen erzeugen zu können. Je nach Anzahl und Verschaltung der Zellen in einem solchen Solarmodul ergibt sich eine gewisse Modulspitzenleistung unter Standardbedingungen, die in Watt peak (Wp) angegeben wird. Der sogenannte Wechselrichter (2) sorgt im Anschluss für die Übersetzung des entstandenen Gleichstroms in den haushaltsüblichen Wechselstrom (230 Volt). Der auf diese Weise erzeugte Strom kann nun je nach Bedarf entweder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden oder auch direkt für lokal anfallenden Stromverbrauch (4) verwendet werden. Um den Anteil des Solarstroms, der in das öffentliche Netz eingespeist wird, mitzählen zu können, wird ein Einspeisezähler (3) verwendet. Dies dient dazu, dem Energieversorger genau wissen zu lassen, wie viel elektrische Energie in Kilowattstunden (kWh) er Ihnen vergüten muss. Ihr bisheriger Abnahmezähler (3) misst natürlich auch weiterhin den Strom, den Sie zusätzlich vom Netzbetreiber beziehen. Mit einer optimalen Anlagenausrichtung und im Falle einer entsprechenden Eigenverbrauchsoptimierung kann dieser Anteil allerdings sehr deutlich verringert werden. „Überschusseinspeisung“ Entscheidet man sich für das Modell „Überschusseinspeisung“ werden Strombezug (die PV-Anlage produziert weniger Strom als verbraucht wird) und Stromlieferung (die PV-Anlage erzeugt mehr Strom als gerade benötigt wird) gesondert gezählt. Bei dieser Variante werden von Energieversorgungsunternehmen häufig Zweirichtungszähler eingesetzt. In diesem Fall wird der bestehende Abnahmezähler mit einem Zweirichtungszähler getauscht.